Bobinger Auwald bleibt!

🌱 Klimaaktivist*innen eilen Bürger*innen in Bobingen zum Erhalt ihres Walds zu Hilfe. 🌱

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Nachdem der Gemeinderat von Wehringen statt Flächen zu entsiegeln direkt neben der Bobinger Siedlung 4 ha Wald roden und so neue Flächen versiegeln möchte, kündigen unabhängige Klimaaktivist*innen (sowohl Aktive im Klimacamp als auch Kletter*innen, die sich nicht im Klimacamp engagieren) für die Nacht vom Mittwoch (25.5.) auf den Donnerstag (26.5.) eine erste Aktion zur Waldverteidigung an.


😡 Ungefragtes Gewerbegebiet 😡

Wie die AZ berichtete (Artikel, Kommentar), soll der Auwald bei Bobingen einem neuen Gewerbegebiet weichen. Nachfrage besteht nach den letzten öffentlichen Informationen für ein solches Gebiet indes noch keine.

Dieses Vorhaben unterläuft die Klimaschutzpläne der Bundesregierung, die in ihrem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz Kommunen zum Erhalt ihrer Wälder auffordert.

„Wälder roden in Zeiten der Klimakrise? Das geht gar nicht!“, unterstützt Kletteraktivistin Charlotte Lauter (19) die Weisung der Bundesregierung und verweist darauf, dass Aufforstungsexperimente spekulativ sind und 80 bis 100 Jahre benötigen, bis sie in demselben Maße CO2 binden können und dieselben Funktionen erfüllen wie guter gewachsener Naturwald.


🏕 Besetzung wie im Hambacher Forst 🏕

„Die Waldzerstörung ist ein Planungsdinosaurier“, kommentiert Lauter die Rodungspläne der Gemeinde Wehringen. „Heute würde das gar nicht mehr genehmigt werden. Um den Gerichten die nötige Zeit zu geben, planen wir daher nach dem Vorbild des Hambacher Forsts eine Besetzung des Auwalds bei Bobingen. Da wir erst geräumt werden müssen, bevor der erste Baum fallen kann, können wir damit die Rodung in die Länge ziehen und Bürger*innen über die Rodungspläne aufklären.“

Im Hambacher Forst errichteten Aktivist*innen 2012 zahlreiche Baumhausdörfer, bevor sechs Jahre später ein Gericht die Rodungspläne für illegal erklärte. Die polizeiliche Räumung des verwandten Dannenröder Walds war 2020 der größte Polizeieinsatz Hessens und kostete Schätzungen zu Folge 150 Millionen Euro.

„Aktuell genießt die Gemeinde Wehringen aufgrund nachhaltiger Forstarbeit einen guten Ruf. Möchte sie diesen Ruf wirklich so sehr beschädigen und mit der größten polizeilichen Waldräumung Bayerns in Verbindung bringen?“


ℹ️ Informationsveranstaltungen zur Einbindung der Anwohner*innen ℹ️

Für die Nacht vom Mittwoch (25.5.) auf den Donnerstag (26.5.) kündigen die Aktivist*innen eine erste vorbereitende Aktion zur Waldverteidigung an. „Die Waldbesetzung erfolgt dann zum Beginn der Rodungssaison hin“, erklärt Lauter. „Zuvor werden wir in Informationsveranstaltungen die Bobinger Anwohner*innen ihres Auwalds über unsere Pläne detailliert aufklären und einbinden: welches Holz etwa zum Baumhausbau geeignet ist und wie sie uns mit Essen unterstützen können. Auch werden wir öffentliche Kletterworkshops veranstalten, damit auch die Bürger*innen vor Ort den Baumhausbau unterstützen können.“


✋ Kein Verlass auf spekulative Aufforstungsexperimente ✋

Die Rechtfertigungsversuche des Bürgermeisters überzeugen Lauter und ihre Mitstreiter*innen nicht: „Spekulative Aufforstungsexperimente anderswo sind riskant. Immer häufiger versagen Neupflanzungen. Die von der Rodungswut ausgesparten Biotope benötigen zwingend den restlichen Wald als wertvolle Pufferzone. Fallen die Bäume, so auch die Biotope.“ Nach Einschätzung des BUND Naturschutz sind Teile des Auwalds ökologisch besonders bedeutsam und den Fichtenwald umgebenden alten Buchen und Eichen sorgten bereits jetzt für Naturverjüngung.

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Ort: nahe Tierklinik Dr. Stechele GbR Equopark (Waldstraße 31, 86517 Wehringen). Alle Fotos zur freien Verwendung. Das letzte stammt von einer Anwohner*in, die ganz in der Früh unsere Aktion ausfindig machen wollte, nachdem sie von ihr erfuhr.

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